Neu: Tiefendiversität im Team konstruktiv nutzen
Hinweis: Dieser Kurs wird online mit ZOOM durchgeführt
Die Forschung unterscheidet zwischen Oberflächen- und Tiefen-Diversität. Die meisten Menschen nehmen die unübersehbaren Unterschiede wie Alter, Geschlecht, Hautfarbe, religiöse Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung irgendwann einfach hin, weil ihnen keine Wahl bleibt: Ist einfach so, kann ich nicht ändern, erdulde ich also – aber eben oft nur deswegen, weil mir die Energie oder das Durchsetzungsvermögen fehlt und weil es mittlerweile vielerorts gesellschaftlich unerwünscht ist, es nicht hinzunehmen. Und im Alltag zeigt sich ja auch oft, dass diese Unterschiede die Zusammenarbeit gar nicht so sehr behindern.
Toleranz ist in sich ein verräterischer Begriff: Tolerare kommt von lateinisch «erdulden». Tolerieren bedeutet im Grunde nichts anderes als «zähneknirschend hinzunehmen, was wir nicht die Kraft haben zu ändern». Hätten wir die Kraft dazu, würden wir es nicht hinnehmen, sondern ändern, weil wir es eben gar nie akzeptiert, das heisst aktiv bejaht haben, sondern nur hingenommen.
Für die Zusammenarbeit im Arbeits-Alltag ist die sogenannte Tiefendiversität viel entscheidender – unter anderem deswegen, weil dieses Form von Diversität den meisten Menschen viel zu wenig bewusst ist: sie ist wie unsichtbar und behindert genau deswegen die konstruktive Zusammenarbeit stark.
Tiefen-Diversität braucht Akzeptanz
Tiefendiversität findet hier statt: wir gehen unterschiedlich an Probleme ran, in Konflikte rein, mit Gefühlen um, kommunizieren unterschiedlich, filtern die Realität unterschiedlich, reagieren anders auf Gefahren – kurz: unsere Herangehensweisen an Herausforderungen des Alltags unterscheiden sich massiv.
Bei dieser Art von Diversität bringt das Tolerieren wenig. Weil hinter dem Tolerieren oft die Überzeugung steckt: meine Art, an Probleme ranzugehen, ist die richtige und die beste, meine Haltung gegenüber Gefühlsreaktionen ist die einzig Richtige, meine Sicht auf die Welt ist die wahre Sicht. Und diese Haltung enthält halt im Kern die Botschaft an den anderen: Wenn Du es nicht so siehst/machst wie ich, dann bist Du falsch. Damit lehnen wir den andern generell in seinem Anders-Sein ab. Und zwar nicht wegen seiner Hautfarbe (an der er ja nichts ändern kann) sondern wegen seiner Art, mit den Herausforderungen des Lebens und der Arbeitswelt umzugehen.
Aus dieser engen, egofokussierten Haltung heraus entgehen uns dann allerdings auch Chancen, von einer anderen Sichtweise zu profitieren, von einem anderen Vorgehen etwas zu lernen, von einem erfahrenen Menschen etwas zu kopieren, den eigenen Horizont zu erweitern, gemeinsam eine noch bessere Lösung zu entwickeln.
Dies geschieht nur, wenn wir nicht tolerieren, sondern akzeptieren: Du bist anders, und das ist gut so. Du gehst da anders ran, und das ist total in Ordnung. Vielleicht ist Deine Art ja die bessere. Du beurteilst diese Situation völlig anders als ich. Das ist gut. Lass uns unsere Perspektiven, Meinungen zusammenschmeissen und daraus etwas noch Besseres formen!
Kursprogramm:
09:00 Kursstart: Surface Level Diversity und Deep Level Diversity
09:15 Übersicht über den Tag: was macht die Gruppe zum Team? Was macht Teams stark?
09:30 Phasen der Teambildung / Teams entwickeln
10:30 Pause
10:45 Stärken im Team erkennen/Synergien im Team schaffen
11:30 Teamrollen identifizieren nach Belbin / Teamstärken abrufen
12:00 Mittagspause
13:00 Diversity Management als Führungsaufgabe: Surface Level und Deep-Level
13:30 Überblick über die unterschiedlichen Tiefendiversitäten im Arbeitsalltag. Die Herausforderung der Akzeptanz
14:00 Praktische Übungen zu den Tiefendiversitäten: Wie konstruktiv nutzen im Alltag?
14.30 Pause
14:45 Forstsetzung
16:00 Ende der Veranstaltung
Programmänderungen vorbehalten



